Vortrag im Landesmuseum Mainz: Egon Hartmanns Thesen im Lichte heutiger Erkenntnisse

Mit der Ausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“ ist es dem Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) gelungen, den lange in Vergessenheit geratenen Architekten und Stadtplaner wieder ins Gedächtnis zu rufen und sein Wirken zu würdigen. Mainz war für Hartmann eine besondere Station. Drei Jahre nachdem er die Stadt in Richtung München verlassen hatte, reichte er 1962 seine Dissertation ein. Das Thema: die städtebauliche Entwicklung von Mainz. In einem Vortrag am 23. Januar gibt der Kurator der Ausstellung, PD Dr. Eduard Sebald, Einblicke in Hartmanns Dissertation und analysiert dessen Arbeit im Lichte heutiger Erkenntnisse. Sebald zeigt, dass Hartmann, der zu den bedeutendsten Nachkriegsarchitekten zählt, sich auch intensiv mit der Theorie seines Fachs auseinandersetzte. Dabei folgte er seiner Forderung, dass Städtebau nur dann erfolgreich betrieben werden könne, wenn man sich der Geschichte des jeweiligen Ortes bewusst ist. Wenig überraschend ist Hartmanns Dissertation keine kunsthistorische oder archäologische Arbeit, sondern eine Analyse der Mainzer Geschichte aus der Sicht eines Architekten und Stadtplaners. Seine Methode: Erkenntnisse zur Stadtbaugeschichte werden vornehmlich Schicht für Schicht aus historischen Epochen gewonnen.

Sebald stellt verschiedene Thesen Hartmanns zur Mainzer Stadtentwicklung vor und beleuchtet ihren Stellenwert für die heutige Forschung. Der Vortrag „Die städtebauliche Entwicklung von Mainz“ ist Teil des Rahmenprogramms der Egon Hartmann-Ausstellung, die noch bis 1. März 2020 zu sehen ist, und beginnt am Donnerstag, 23. Januar 2020, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Foto: Egon Hartmann, 1978
© Privatarchiv Beck-Hartmann, München