Landesmuseum Mainz mit Online-Vortrag über „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz – Orte der Reflexion christlich-jüdischer Beziehungen“
In der zweiten Julihälfte wird vermutlich die Entscheidung fallen, ob die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen werden. Das Prädikat würde unterstreichen, was die jüdischen Bauten und Anlagen in den drei Städten seit jeher sind: außergewöhnliche Gemeindezentren und Friedhöfe aus dem 10. bis 13. Jahrhundert, die die kulturellen Leistungen europäischer Jüdinnen und Juden in der Formationsphase des aschkenasischen Judentums bezeugen.
Grund genug, sich über die SchUM-Stätten umfassend zu informieren. In einem gemeinsamen Online-Vortrag werden Dr. Stefanie Hahn, von der Abteilung Kommunalentwicklung und Kulturelles Erbe im rheinland-pfälzischen Innenministerium, und Nadine Hoffmann, Projektmitarbeiterin für den UNESCO-Welterbeantrag bei der GDKE, über „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz – Orte der Reflexion christlich-jüdischer Beziehungen“ sprechen. Veranstaltet vom Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) wollen die beiden Expertinnen am Dienstag, 15. Juni 2021 um 18:00 Uhr, aufzeigen, wie die Bauten und Anlagen der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und die in der Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ gezeigten Exponate diese Geschichte dokumentieren und welche Bedeutung diese bis heute haben.
Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz dokumentieren das wechselhafte Verhältnis von Christen und Juden über 1000 Jahre mit Zeiten der Teilhabe, aber auch Spuren der gewaltsamen Verfolgung. Mit ihren Steuern und Abgaben finanzierten die jüdischen Gemeinden kaiserliche Politik und der herrschaftliche Schutz garantierte das christlich-jüdische Zusammenleben. In Phasen der Krise fielen aber auch die Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz und ihre Bauten den furchtbaren Pogromen zum Opfer. Jüdinnen und Juden bauten sie stets neu und in modernisierten Formen wieder auf und so erzählen die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz bis heute ihre Geschichte.
Da die Teilnehmerzahl zum Online-Vortrag begrenzt ist, wird um schriftliche Anmeldung bis zum 14. Juni, 12 Uhr, per E-Mail gebeten, unter anmeldung@gdke.rlp.de. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.
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